Am 22.2. war Lutz Popper, pensionierter Urologe aus Oberwart, in der 4CD zu Gast. Dabei ging es um die NS-Zeit in Österreich und deren Auswirkungen auf die jüdische Bevölkerung. Er erzählte umfassend und lebendig über den Verlust der Doktorwürde und Arbeitsstelle seines Vaters gleich nach dem Anschluss, den Entschluss zur Flucht seiner Familie nach Südamerika und das Ankommen in einer fremden Welt. Auch die Rückkehr 1948 gestaltete sich für ihn überaus schwierig, da Spanisch mittlerweile seine Muttersprache geworden war. Die Schüler*innen stellten immer wieder interessante Fragen, die Herr Popper mit Charme und großem Wissen beantwortetet. Sein Plädoyer am Schluss der Veranstaltung: Tretet für die liberale Demokratie ein, in der jeder sein Leben , unabhängig von Geschlecht, Hautfarbe Religion und sexuelle Orientierung, gestalten kann, ohne jedoch andere in ihrer Freiheit einzuschränken.
Alfred Liebmann